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Lesen Sie hierzu auch die älteren Beiträge:
Promenade (Basteiwall, Marienwall):
Erster Teilbebauungsplan kommt auf den Weg

(März 2010)


Sehr geehrte Damen und Herren,

Unterbindung "maximaler Ausnutzungen", keine Stellplätze u.a.
in den Vorgärten, Festlegung von Gebäudegröße und weiterer
wesentlicher Gebäudemerkmale: Jetzt wird es ernst mit dem
ersten Teilabschnitt der Promenade
! Der Ausschuss für
Umwelt, Planen und Bauen hat auf seiner Sitzung am 17.03.10
den Startschuss für den ersten Teilbebauungsplan gegeben.

Das Ziel dieser Maßnahme ist, die bauliche Entwicklung der Promenade lenken zu können. Um das charakteristische Erscheinungsbild so weit wie möglich zu erhalten, schlägt ein beauftragtes Planungsbüro vor, künftig insbesondere die folgenden Ziele festzusetzen:
altes "typisches" Gebäude auf dem Basteiwall
BasteiwallDie Promenade spielt in der Tat eine nicht unerhebliche Rolle im Coesfelder Stadtbild. Abgesehen von ihrer Nutzung als Wohnstraße bildet sie einen "grünen Ring" um die Innenstadt und erinnert zudem an die Ausmaße des historischen Stadtkerns. In dieser Eigenschaft stellt sie ein "öffentliches Gut" dar, das im Interesse der Bürger unserer Stadt gepflegt werden muss.

Andererseits ist jedoch die Frage zu stellen, inwieweit die Stadt lenkend in die Entwicklung der Promenade eingreifen muss. Zu allen Zeiten war es stets die Initiative und das Eigeninteresse der Bürger, die besonders sehenswerte Architektur in interessanten Stadtvierteln hervorgebracht haben.

Früher waren es wohlhabende Coesfelder Bürger, die für ihre Familien komfortable Stadtvillen im Promenadenbereich gebaut haben. Doch die Ansprüche an Haus und Wohnumfeld ändern sich. Heute wohnen auch "ganz normale Leute" auf der Promenade, die Haushalte haben eine deutliche geringere Personenzahl, und beinahe jeder hat einen eigenen PKW.

BasteiwallWer mit offenen Augen durch die Promenade geht, findet auf mindestens jedem zweiten Grundstück eine moderne, an den Ansprüchen der heutigen Zeit ausgerichtete Nutzung: In den Vorgärten sind PKW-Stellplätze integriert, Mülltonnen stehen in eigens eingefriedeten Stellplätzen, oder es sind Sitzgelegenheiten in Form kleiner Terrassen geschaffen. Sogar einen Balkon und eine das Grundstück einfriedende Ziegelmauer in Richtung zur Straße gibt es - ausgerechnet an einer alten Stadtvilla (Basteiring 31)!

Vor diesem Hintergrund kritisierte FDP-Vertreter Wolfgang Kraska die engen Festlegungen, die das Planungsbüro anregt. Da auf mindestens der Hälfte der Grundstücke schon dagegen verstoßen werde, sei es eine unzumutbare Einschränkung der Eigentümerrechte auf den übrigen Grundstücken, wenn nun dort verboten würde, was auf den Nachbargrundstücken Realität ist. Zudem führten die Festlegungen mittelfristig zu einem eintönigen Erscheinungsbild der Promenade.

"Die Grundstückseigentümer haben ein gesundes Eigeninteresse daran, das Grundstück bestmöglichst zu nutzen", so Wolfgang Kraska. Egal ob ein neues Wohngebäude gekauft oder ein altes Gebäude neu hergerichtet würde, egal ob der Eigentümer dort selbst wohnen oder Wohnungen verkaufen oder vermieten wolle - in jedem Fall ist der Eigentümer an einer attraktiven Bebauung interessiert. "Auf diesem Wege entwickelt sich auch die Baukultur weiter!" so Wolfgang Kraska.

Basteiwall von morgen???Vor diesem Hintergrund kündigte er für die FDP ihren Widerstand gegen allzu enge Festsetzungen im neuen Bebauungsplan an.

Im weiteren Verfahren ist nun geplant, nach den Osterferien die Öffentlichkeit zu beteiligen. Die Coesfelder Bürerinnen und Bürger werden dann die Gelegenheit haben, ihre persönlichen Stellungnahmen zu den Planungen abzugeben. Am Ende des Verfahrens wird ein fertiger Bebauungsplan stehen, an den sich die örtlichen Grundstückseigentümer künftig zu halten haben.

Die Überplanung von Marienwall und Basteiwall ist der erste Schritt, um in den nächsten Jahren den gesamten Promenadenbereich mit neuen Bebauungsplänen zu versehen. Somit sind die augenblicklichen Beratungen auch für die Anlieger der übrigen Promenadenbereiche interessant, denn dort sind vergleichbare Festsetzungen zu erwarten.



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