So steht es um das alte Freibad
- Verwaltungsbericht zur Möglichkeit, es im Jahr 2005 noch
einmal zu eröffnen
(November 2004)
Auf der ersten Ratssitzung hatte die Fraktion von ProCoesfeld beantragt
hatte, das alte Freibad für einen letztmaligen Betrieb im Jahr 2005
bereitzuhalten. Falls das neue Kombi-Bad, so die Begründung, nicht
rechtzeitig fertig würde, könnte an alter Stelle ein Badbetrieb
in der Freibadsaison 2005 angeboten werden.
Auf der Hauptausschussitzung vom 04.11.2004 wurde nun vonHerrn Hadick
(Geschäftsführer der Bäder- und Parkhausgesellschaft) und
Herrn Aigner (Projektingeneur) ein Sachstandsbericht zur Situation des
alten Freibades vorgelegt. Demnach sieht der Zustand wie folgt aus:
-
Das alte Freibad habe erhebliche bauliche Mängel (defekte Kesselanlage,
Mängel in der Beckenauskleidung, Fliesen seien abgeplatzt, Mängel
in der Heiztechnik für das Wasser)
-
Die Wasseraufbereitung entspreche überhaupt nicht dem geforderten
Standard. Die einzelnen Mängel sind die folgenden:
-
Unzureichende Beckendurchströmung: Von den Seiten muss ständig
frisches Wasser eingeströmt werden.
-
Fehlender Oberflächenwasserabzug (Schwebstoffe, Sonnenmilch, Spucke
etc. auf der Wasseroberfläche)
-
Unzureichende Wasserfilter: "Gutes" Wasser müsse ständig in erheblichem
Maße zugefügt werden, um die Wasserqualität zu erhalten;
die vorhandenen Wasserfilter sind überaltert und völlig unzureichend.
-
Unzureichende Keintötungsfähigkeit der gesamten Anlage
-
Nicht lokalisierbare Undichtigkeiten: Das Freibad verliert in hohem Maße
Wasser, ohne dass die Lecks gefunden werden können.
-
Felhelnde Schwallwasserbecken zum Auffangen "überschwappenden" Wassers
Nur eine Komplettsanierung der Anlage, so die Stadtverwaltung, könne
diese Mängel beseitigen. Für eine solche Maßnahme sei eine
siebenstellige Summe erforderlich, woduch das Projekt somit unwirtschaftlich
wäre. Zudem wäre die Herrichtung bis zum Saisonbeginn nicht möglich.
Hinsichtlich des Badebetriebs im Sommer 2005 ist die Bäder- und
Parkhausgesellschaft sowie die Verwaltung zuversichtlich. Das Hallenbad
wird auch während der Bauphase durchgängig geöffnet sein,
so dass ständig gebadet und geschwommen werden kann. Allenfalls tageweise
müsse mit einer Schließung gerechnet werden.
Für Ende Juni 2005 rechnet man damit, dass zentrale Außenbereiche
des Kombi-Bades (Nichtschwimmerbecken, Schwimmerbecken sowie Liegewiese)
bereits geöffnet werden können. Als Nachteile wurden benannt:
Noch nicht geöffnete Sauna sowie Provisorien bei den Umkleidemöglichkeiten.
In einem wurden den Kombi-Bad-Kritikern recht gegeben: Der Zeitplan
zum rechtzeitigen Bau des Kombi-Bades ist sehr, sehr eng!
|
... unsere Meinung dazu:
Die FDP Coesfeld hat dazu folgende Stellungnahme verfasst und an die
Allgemeine Zeitung gegeben:
"Der Sachstandsbericht zu Kombi-Bad und altem Freibad zeigt, dass
die Verantwortlichen überhaupt kein Interesse daran haben, über
eine befristete Öffnung des alten Bades im kommenden Jahr auch nur
nachzudenken. Sie setzen ihr ganzes Vertrauen darauf, dass es mit dem Bau
des Kombi-Bades trotz eingestandener zeitlicher Planungsrisiken schon irgendwie
klappen wird. Dabei war die Anregung von Pro Coesfeld richtig und vernünftig:
Das alte Bad sollte im kommenden Jahr noch einmal vorsichtshalber für
einen Betrieb bereitgehalten werden, falls der Bau des Komi-Bades sich
zu sehr verzögert.
Das alte Bad wird in dem Bericht kurzerhand kaputtgeschrieben. Eine
siebenstellige Summe wird für eine erneute Herrichtung veranschlagt,
so als ginge es darum, das alte Bad komplett zu sanieren und auf einen
neuen technischen Stand zu setzen. Dabei sollte lediglich geprüft
werden, was eine erneute Öffnung des alten Bades unter den alten Bedingungen
- also so wie in der vergangenen Saison auch und ohne aufwendige Modernisierungsmaßnahmen!
- kosten würde.
Die Aussicht auf einen durchgängigen Hallenbadbetrieb bzw. eine
mögliche Teilöffnung der neuen Freibadflächen Ende Juni
2005 ist wenig befriedigend. Freibadgäste werden nicht automatisch
zu zufriedenen Hallenbadgästen, erst recht nicht, wenn draußen
die Sonne scheint! Ebensowenig ist ein halbfertiges Provisorium sonderlich
einladend, wenn gleichzeitig Nachbargemeinden mit attraktiven Badeangeboten
locken! Coesfeld läuft Gefahr, auf Dauer Badegäste zu verlieren."
Coesfeld, im November 2004 |
|
Coesweb.de