Hier vor Ort
(zurück zur Hauptseite)

Billerbeck will die Gemeinschaftsschule - Coesfeld protestiert
(November 2010)

Sehr geehrte Damen und Herren,

überall sinken die Schülerzahlen. Auch im Münsterland sind die Städte und Gemeinden gehalten, sich gemeinsam Gedanken zu machen, wie das Schulangebot auf diese neue Situation eingestellt werden soll.

Die Stadt Billerbeck hat nun beschlossen, die Gemeinsamkeit aufzukündigen und eigene Wege zu gehen. Sie möchte ihre Haupt- und Realschule zu einer Schule "Gemeinschaftsschule" zusammenlegen - doch nicht nur das. Zusätzlich soll an dieser "Gemeinschaftsschule" auch gymnasiale Bildung angeboten werden, wenn auch nur bis zum Ende der Sekundarstufe I.


Die Idee der Gemeinschaftsschule

Die "Gemeinschaftsschule" soll wie folgt funktionieren:
Wer sich die Schuldiskussionen der vergangenen Jahrzehnte vor Augen führt, erkennt schnell das wahre Konzept der "Gemeinschaftsschule": Hier leben die alten linken Einheitsschulträume wieder auf. "Längeres gemeinsames Lernen", "bessere Integration" usw. lauten die Schlagworte, mit denen die Befürworter die Idee der "Gemeinschaftsschule" loben - allen voran die grüne Schulministerin Löhrmann.

Doch hinter den schön klingenden Schlagwörtern verbergen sich die realen Gefahren der Einheitsschule, und die lauten: Tatsächliche Diskriminierung sowohl leistungsstarker als auch leistungsschwacher Schüler, Vereinheitlichung statt Förderung, Absenkung des Leistungsniveaus auf ein insgesamt niedrigeres Durchschnittsniveau statt "gymnasialer Standard", Schwierigkeiten beim Übergang auf die gymnasiale Oberstufe und anderer Schulformen der Sekundarstufe II.


"Politische Coups" auf den Rücken der Kinder ...

Jahrzehntelang überzogen ideologisch motivierte Schulreformer unser Bildungssystem. Eine der Folgen: Der schlechte Rang im internationalen Vergleich, den die PISA-Studien speziell für Nordrhein-Westfalen vor einigen Jahren offengelegt hat! Nun gehen die linken Experimente am Schulsystem weiter - unter anderem in Billerbeck und und dieses mal mit einhelliger Zustimmung der CDU.

Wer den Nutzen davonträgt, ist klar: Einerseits ist es die Billerbecker Bürgermeisterin Marion Dirks, die mit diesem Coup beweisen will, dass sie etwas auf die Beine stellen kann, und andererseits sind es die Befürworter der Einheitsschule. NRW-Schulministerin Löhnmann (Grüne) frohlockt bereits ob des Interesses, das aus einigen Städten und Gemeinden an der Gemeinschaftsschule ignalisiert wurde. Die Kinder, soviel ist aus den langjährigen Erfahrungen mit Gesamtschulen zu befürchten, werden das Nachsehen haben.

Die Billerbecker CDU trottet dieser gemeinschaftlichen Interessenlage einträchtig hinterher, obwohl gleichzeitig auf  Landesebene CDU und FDP harte Kritik an diesen Schulplänen formulieren.


... und auf den Rücken der Nachbarkommunen

Während einige Städte und Gemeinden sich für die Gemeinschaftsschule interessieren, laufen andere dagegen Sturm. Vor wenigen Tagen (Mitte November 2010) haben die Bürgermeister von zehn münsterländischen Städten, unter ihnen Bürgermeister Öhmann aus Coesfeld, mit einem gemeinsamem Brief an das Schulministerium gegen die Gemeinschaftsschulpläne protestiert. Sie protestieren aus gutem Grund, denn die bestehenden, gut funktionierenden Schulstrukturen sind massiv in Gefahr, wenn einzelne Orte aus der regionalen Zusammenarbeit ausscheren.

Im Fall Billerbeck sind die Auswirkungen offensichtlich: Sobald Billerbeck ein eigenes gymnasiales Angebot einrichtet, geraten die traditionellen Gymnasien in Coesfeld, aber auch andere bestehende Schulstandorte in Nachbargemeinden in Gefahr. Über lange Jahrzehnte hinweg  wurde in diese Schulen investiert und ihr Angebot ausgebaut und verbessert - auch für den hohen Anteil an Schülern, der bislang aus Billerbeck kommt. Jetzt sollen hier Klassen leer bleiben.

Die Coesfelder FDP unterstützt daher die Position unseres Bürgermeisters Öhmann, der den Billerbecker Schulplänen den "regionalen Konsens" (= die Zustimmung) verweigern will.

Die Billerbecker Schulpläne sind nicht mehr als der Versuch der amtierenden Bürgermeisterin, sich zu profilieren. Dazu nutzt sie die Politik der derzeitigen rot-grünen Landesregierung, die mit den "Gemeinschaftsschulen" ihre alte Gesamtschulidee weiter vorantreiben will. Und die Billerbecker CDU - mit 12 Ratsmitgliedern die stärkste Ratsfraktion, trottet brav mit ...


Ihre FDP-Stadtratsfraktion