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Städtischer Haushalt: Der Weg aus der Klemme
(März 2010)

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Haushalt unserer Stadt hat ein schwerwiegendes Struktur-
problem. Jährlich fehlen in der Ergebnisrechnung ca. 3 Mio €,
um dauerhaft einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Jetzt,
angesichts der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage,
schlägt dieses strukturelle Defizit umso stärker durch. Die
städtischen Verluste fallen deutlich höher aus, und auch Coesfeld
steht in der Gefahr einer baldigen Haushaltssicherung (eine Art
“kommunales Insolvenzverfahren”).

Wie die meisten Städte und Gemeinden befindet sich auch
Coesfeld an einem Scheideweg. Die Alternative heißt:

Hausgemachte Probleme!

Die strukturellen Probleme des städtischen Haushalts sind alt und hausgemacht. Auf allen Ebenen - und natürlich auch in unserer schönen Stadt Coesfeld - neigt die Politik dazu, das Geld der Bürger stets restlos auszugeben. Die Erklärung für diesen Vorgang ist denkbar einfach: Politiker wollen "Erfolge" produzieren, um bei ihren Wählern gut dazustehen. Also sorgen Bürgermeister und jeweilige politische Mehrheit stets dafür, dass möglichst viel Geld in ihrem Sinn ausgegeben wird.

Rücklagen o.ä. wurden so gut wie nie gebildet - im Gegenteil! Wenn Geld benötigt wurde (z.B. für Neuinvestitionen), dann wurden Kredite aufgenommen - und wenn dann doch gespart werden musste, dann "sparte" man auf Kosten der Substanz, indem z.B notwendige Sanierungen in die Zukunft geschoben wurden. Auf diesem Wege türmten sich "Investitionsstaus" auf, die in maroden Gebäuden, veralteten Schuleinrichtungen, reparaturanfälligen Anlagen u.v.a.m. für jedermann augenscheinlich wurden.


Die Fehler der Vergangenheit sind nun sichtbar

Mit dem “Neuen Kommunalen Finanzmanagement (NKF)”, das in Coesfeld zum 01.01.2007 eingeführt wurde, erhielt die Stadt ein neues, nach kaufmännischen Regeln zu führendes Rechnungswesen. Damit ist Coesfeld nun z.B. verpflichtet, aus ihren Erträgen jährliche Abschreibungen auf städtisches Anlagevermögen sowie Pensionsrückstellungen zu erwirtschaften. Auf diesem Wege ist ein Riegel vorgeschoben, der verhindern soll, dass - im Gegensatz zu früher - sämtliche städtischen Erträge im "Tagesgeschäft" verbraucht werden.

Doch an dem traditionellen “Ausgabeverhalten” unserer Stadt hat sich im Kern nicht viel geändert. Insbesondere die Bildung von Abschreibungen und Pensionsrückstellungen sind unseren Haushältern ein Dorn im Auge. Jahr für Jahr stellt Kämmerer Manfred Schlickmann sie im Vorbericht des städtischen Haushalts als “NKF-bedingte Belastungen” heraus (derzeitige Höhe: ca. 3,2 Mio. €). Ohne diese “Belastungen”, so betonen er, könnte die Stadt entsprechend höhere städtische Mittel für die Erfüllung ihrer Aufgaben einsetzen ...

Diese Argumentation zeigt: Die Einsicht in die Notwendigkeit, das städtische Vermögen zu pflegen und zu erhalten, ist noch lange nicht endgültig durchgedrungen. Doch auch unsere Stadt wird lernen müssen, dass sie nicht mehr ausgeben kann, als sie hat - einschließlich der Vermögenspflege! 3,2 Mio. €, so schließen wir aus den Ausführungen unseres Kämmerers, wird unsere Stadt Jahr für Jahr sparen lernen müssen!

Ein konsequenter und harter Konsolidierungskurs ist notwendig (zielgerichtetes Herunterfahren der Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, keine Neueinstellungen bis zur Haushaltskonsolidierung)! Wenn diese Anstrengung nicht gelingt, gerät unsere Stadt über kurz oder lang in die Haushaltssicherung. In dieser Situation wäre die Stadt gezwungen, zur Haushaltskonsolidierung ihre Steuern (Grundsteuern A und B, Gewerbesteuer) deutlich anzuheben.

Die Politik der Stadtratsmehrheit und der Verwaltung deuten nicht auf ein erforderliches Umdenken. Einige machen schon jetzt den Eindruck, als warteten sie nur auf die Haushaltssicherung - dann würden die Steuern erhöht und die städtischen Finanznöte wären bald behoben, aber den “schwarzen Peter” bekäme das Land bzw. die Aufsichtsbehörde.

Gerade angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage, die sich in den nächsten Jahren in hohen städtischen Verlusten ausdrücken wird, sind Politik und Verwaltung aufgerufen, jetzt (!) zu handeln.


Die FDP Coesfeld fordert daher:

1.) Masterplan "schwarzte Null" für Coesfeld

2.) Umdenken bei der Aufstellung künftiger städtischer Haushalte:


Jeder Unternehmer ist zum sofortigen und notfalls rigorosen Handeln gezwungen, wenn Aufwendungen und Erträge erkennbar auseinanderklaffen. Ein “weiter so wie bisher” wäre für ihn undenkbar.

Jeder Haushalt, jede Familie muss konsequent umdenken, wenn die Einkünfte plötzlich nicht mehr reichen. Wer dauerhaft mehr ausgibt als er einnimmt, lebt von der Substanz und auf Kosten der eigenen Zukunft.

Das selbe Handlungsprinzip muss auch für unsere Stadt gelten. Die FDP ist überzeugt, dass eine Haushaltspolitik, die den in diesem Artikel aufgezeigten Gedanken folgt, unsere Stadt dauerhaft "aus der Klemme" führt!

Bitte unterstützen auch Sie diese Politiklinie, indem Sie sie zu Ihrem Thema machen!


Ihre FDP-Stadtratsfraktion