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Gefährliche Beguinenstraße ... 
(März 2009)

BeguinenstraßeSehr geehrte Damen und Herren,

“Zack!” hörte ich nur hinter mir. Und als ich mich erschrocken umdrehte, war der Unfall schon geschehen. Eine alte Dame lag rücklings unter ihrem Fahrrad;  ein etwa achtjähriges Mädchen, ebenfalls mit Fahrrad, stand sichtlich verstört wenige Meter daneben.

Was war passiert? Nun ... wie man vielleicht meinen könnte, war es nicht (!) das Mädchen, das die alte Dame zu Fall gebracht hatte. Vielmehr verhielt es sich umgekehrt. Die betagte Radfahrerin war in zügiger Fahrt aus der Beguinenstraße herausgekommen. Sie wollte offenbar schnell über die grüne Ampel fahren. Doch dabei hatte sie offensichtlich weder nach rechts oder links geschaut und damit das Mädchen übersehen, das vorschriftsmäßig auf dem markierten Radweg längst der Bernhard-von-Galen-Straße fuhr. Gottseidank war nichts schlimmeres passiert. Der Dame konnte ich mit Hilfe eines weiteren Passanten aufhelfen, so dass sie nach einigen Schreckminuten ihren Weg fortsetzen konnte, und auch dem Mädchen war nichts passiert.

Bei dieser kleine Begebenheit geht es mir nicht um die Frage, wer von den beiden Radfahrerinnen an diesem kleinen Unfall die “Schuld” trug. Mit etwas mehr Umsicht auf beiden Seiten wäre das Malheur sicher vermeidbar gewesen.

BeguinenstraßeDoch die Einmündung der Beguinenstraße auf die Bernhard-von-Galen-Straße hat es verkehrstechnisch in sich. Radfahrer aus der Beguinenstraße vergessen schnell, dass hinter der letzten Hauskante ein kreuzender Fußweg verläuft. Auch die dortigen Fußgänger rechnen nicht unbedingt damit, dass plötzlich ein Fahrrad um die Ecke geschossen kommt.

Und überhaupt: Wo endet der Fußweg, wo beginnt die Fahrbahn? Weder aus der Beschilderung noch aus der Bodenbeschaffenheit ergibt sich ein klares Bild darüber, wo Fußweg / Radweg / “PKW-Fahrbahn” enden und wo welcher Verkehrsteilnehmer welche Priorität hat. Das “Vorfahrt-achten”-Schild kurz vor dem Ende der Beguinenstraße ist offenkundig nicht ausreichend, um die Verkehrssituation zu entschärfen.

Ich habe dieses Thema aufgegriffen und als Antrag in den Bauausschuss eingebracht. Nach meiner Auffassung sind dringend geeignete Maßnahmen notwendig, um den Radfahrern das Ende der Beguinenstraße und den kreuzenden Fuß- und Radweg ins Bewusstsein zu rücken. Auf der nächsten Sitzung (13.05.), so die Zusage der Verwaltung, wird der Sachverhalt beraten - und hoffentlich bald gelöst!


Wolfgang Kraska, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat