Lebendige Innenstadt! - Bemerkungen zum Thema
"Innenstadtschutz"
(Januar 2007)
Sehr geehrte Damen
und Herren,
Bedrohen Großanbieter wie H&M und Thalia die
Coesfelder Gewerbetreibenden? Die Coesfelder FDP meint:: Nein! Beide
sind eine attraktive Bereicherung für die Innenstadt, sogenannte
“Ankerbetriebe” bzw. “Kundenmagneten”. Von den Kunden, die sie
anlocken, profitieren unterm Strich auch die übrigen!
Allerdings ist es lohnend, sich an dieser Stelle kritisch mit dem
Einzelhandelskonzept auseinanderzusetzen. “Wir können die Innenstadt auch
kaputtschützen,” ist ein Schlagwort, mit der die Coesfelder
FDP schon seit vielen Jahren ihre Bedenken zusammenfasst. Wenn wir uns
kritisch den Gedanken des Innenstadtschutzes stellen, kommen wir
schnell zu folgenden Erkenntnissen:
Das Konzept: Die
Innenstädte sollen dadurch geschützt werden, dass
Konsumgüter in erster Linie bzw. NUR in der Innenstadt verkauft
werden dürfen (Stichwort “innenstadtrelevantes Sortiment”).
Großmärkte in Außenbereichen bzw. gar “auf der
grünen Wiese” soll es nicht geben.
Aber daraus folgt: Die
entsprechenden Geschäfte konzentrieren sich auf den
Innenstadtbereich. Daraus wiederum folgt: Die Gewerbeflächen in
den attraktiven Innenstadtlagen werden knapp und immer knapper, wodurch
auch die Gewerbemieten hoch und immer höher werden.
Die drohende Konsequenz also ist: Es drohen
einförmige Innenstädte, die überall von denselben
Filialisten beherrscht werden; kleine vor Ort ansässige
Händler haben dann längst das Handtuch geworfen, weil sie bei
den hohen Mieten nicht mithalten können (oder weil es schlichtweg
einfacher ist, das eigene Geschäft an einen finanzkräftigen
Filialisten zu verpachten). In der Kupferpassage lässt sich diese
Entwicklung im Augenblick gut nachvollziehen: Alteingesessene
Läden bekommen ihre Verträge nicht mehr verlängert,
während für zwei große Mieter (H&M, Thalia)
umgebaut wird. Oder bedenken Sie, welche Folgen es hätte, wenn ein
Dänisches Bettenlager - jüngst erst hat die Stadtratsmehrheit
seine Ansiedlung auf der Dülmener Straße verhindert - auch
noch in eine Innenstadtlage drängen würde: Weitere
Gewerbefläche müsste für den besser zahlenden Mieter
freigemacht werden, andere Kleinbetriebe müssten sehen, wo sie
bleiben ...
Die Frage ist: Wie kann die Kommunalpolitik diesen Negativeffekten
entgegenwirken? Eine Antwort wäre: Der Bereich der Innenstadt muss
attraktiver gemacht und ausgeweitet werden, damit sich die potentielle
Gewerbefläche vergrößert. (Auch die Ausweitung der
Gewerbefläche z.B. durch Bahnhofsareal
und Postpassage ist /
wäre in diesem Sinne dienlich!) Oder aber: Wir verzichten GANZ auf
bürokratische Regelungen und vermeiden unmittelbar die
zwangsläufig auftretenden Nachteile.
Viele Kunden wollen nunmal mit ihrem Wagen vorfahren und den
“Großeinkauf” tätigen - und andersherum wollen andere ihr
Geschäft in verkehrsgünstiger und (auto-)kundenfreundlicher
Lage anbieten. Diese Tatsache lässt sich nicht per politischem
Beschluss beseitigen!
Demgegenüber hat Coesfeld eine bereits attraktive Innenstadt, in
der viele Menschen gern bummeln und einkaufen gehen. Darauf sollten wir
aufbauen!
Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
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