Bestattet werden unter
Bäumen - Bauausschuss befürwortet "Friedwald"-Initiative
(September 2006)
Nachtrag: Auf seiner Sitzung vom
20.06.2007 übertrug der Stadtrat Coesfeld das Recht, den
beantragten Naturfriedhof zu errichten. Im Sommer 2007 wurde er
eröffnet.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
auch
in dem sensiblen Bereich der Bestattungen ändern sich
die Zeiten. Immer mehr alte Menschen haben ihre Angehörigen nicht
mehr in der Nähe wohnen. Auch gibt es immer mehr alte Menschen,
die niemanden haben, der sich nach ihrem Tod um die Grabstätte
kümmern könnte. Um diese Menschen müssen wir uns
verstärkt Gedanken machen! Auch diese Menschen haben das Recht auf
eine würdevolle Bestattung und eine angemessene Grabstätte.
Auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen vom
20.09.2006 stand die
Initiative der Fürstlichen Verwaltung Salm-Horstmar zur
Abstimmung, in einem
Waldstück in Sirksfeld einen sogenannten “Friedwald” (auch:
“Ruheforst”) einzurichten.
Ein Friedwald ist ein weitestgehend naturbelassenes Waldstück, das
dazu benutzt wird, um in den Wurzelbereichen der Bäume Urnen
beizusetzen. Die Bestattung an einem solchen Ort würde genauso
würdevoll und feierlich erfolgen wie auf einem herkömmlichen
Friedhof. Der einzige Unterschied: Anschließend gibt es keine
Grabstätte, die gepflegt werden müsste.
Die FDP befürwortet die Einrichtung eines Friedwaldes. Vor diesem
Hintergrund nimmt die FDP erfreut zur Kenntnis, dass aus
theologischer Sicht keine prinzipiellen Einwände gegen den
Friedwald vorgetragen werden. Zwar entspricht ein Friedwald nicht der
gewohnten Tradition hinsichtlich Bestattung und Trauer (dieses wird
insbesondere von der katholischen Kirche hervorgehoben), doch
eine
christliche Beerdigung “unter Bäumen” ist auch aus kirchlicher
Sicht denkbar und möglich.
Insbesondere die CDU und die Stadtverwaltung wenden allerdings ein, das
neue
Bestattungsangebot könnte zu einem nennenswerten Kostendruck auf
den bestehenden Friedhöfen führen. Diese Bedenken kann die
FDP nicht teilen. Nur ca. 5 % der aktuellen Bestattungen sind
Urnenbestattungen und kämen folglich für den Friedwald in
Frage - und von diesen würde auch nur ein geringer Teil dorthin
ausweichen. Die FDP geht vielmehr davon aus, dass der weitaus
größte Teil der Bestattungen nach wie vor in traditioneller
Weise auf den gewohnten Friedhöfen stattfinden wird.
Der Friedwald könnte also eine ideale Bestattungsalternative sein.
Sollte diese Form künftig verstärkt gewünscht werden,
müssten Stadt und Kirche überlegen, ob etwas Vergleichbares
auch auf den bestehenden Friedhöfen angeboten werden könnte!
Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
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