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Lette: Der Festplatz unter der Lupe (ein "offenes Wort")
(Juli 2006)
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Beschluss über die Bebauung des ehemaligen Johannesschulgeländes zieht immer noch seine unangenehmen Kreise. Ausgangspunkt sind letteraner Vereinsvorstände, die nicht akzeptieren wollen, dass die Stadtratsmehrheit den ursprünglichen Beschluss des Bezirksausschusses Lette von Januar 2006 nicht mehr abgeändert hat. Schon anlässlich der Dorf-Expo gab es enttäuschte Worte aus den Reihen der Vereine; Veranstaltungen wie diese würden künftig kaum noch möglich sein, da der neue Festplatz "hinter" dem Heimathaus liegen würde.

Nun wird weiter mit harten Bandagen gearbeitet: Auf seiner Ansprache am Ehrenmal anlässlich des Schützenfestes warf am 16.07. Klaus Zimmermann (Allgemeiner Schützenverein) den politischen Vertretern “Wortbruch” vor, denn sie hätten in Gesprächen den Eindruck vermittelt, “Verständnis für die Einwände der Vereine” zu haben. Der Vorstand des Schützenvereins, so seine in der Zeitung vom 17.07. wiedergegebenen Worte, habe den Eindruck, "auf dem Rücken der Letteraner" solle ein "politisches Ränkespiel, ein Politikum" aufgezogen werden.

Harte Worte gegen “die Politik” - doch auch das Vorgehen der Vereine muss mit dem einen oder anderen großen Fragezeichen versehen werden!

So hatten die Vereine am 29.05.2006 zu einem Ortstermin am Heimathaus geladen. Die Flächen der zur Diskussion stehenden Festplatzflächen waren mit Pfosten und farbigen Bändern abgesteckt, nur: Die Fläche der ungeliebten “Variante B” war dabei um ca. 20 Meter zu kurz geraten (vgl. Skizze)! Dennoch erweckten die Vereinsvertreter den Eindruck, die Größenverhältnisse seien exakt wiedergegeben (nach meinem Eindruck frei nach dem Motto: Mal gucken, für wie blöd wir die Parteienvertreter halten können!)  In der Zeitung berichteten die Vereine dann (übrigens ohne jede Rücksprache mit den eingeladenen Politikern), die Kommunalpolitiker seien “sehr überrascht” gewesen, wie klein der “neue Festplatz” ausfallen würde ...

lette-festplatz-skizze

Im Juni wandte ich mich in einem Schreiben gegen dieses merkwürdige Vorgehen anlässlich des Ortstermins (vgl. weiter unten auf dieser Seite). Bis heute habe ich keine Antwort auf dieses Schreiben erhalten. Auch auf der Sitzung des Bezirksausschusses vom 07.06. äußerte ich meine Verärgerung (in beiden Fällen berichtete die Zeitung - leider - mit keinem Wort) ...

In der über Jahre laufenden Diskussion über die Zukunft des Johannesschulgeländes hatten die Vereine mehr als ausreichend Gelegenheit, ihre Vorstellungen in die öffentlichen Gespräche und in die Planungen einzubringen. Noch Anfang Februar diesen Jahres sind alle (!) politischen Vertreter davon ausgegangen, dass ein tragbarer Kompromiss erreicht sei. Warum hatten die Vereine nicht schon längst ihre Vorstellungen zu Papier gebracht und mit allen politischen Parteien diskutiert? Warum sollten plötzlich innerhalb weniger Wochen die Ergebnisse jahrerlanger Diskussionen über den Haufen geworfen werden?

Zur Sache selbst: Wie die Skizze zeigt, sind beide Varianten in etwa gleich groß. Der einzige Unterschied: Der neue Festplatz wird l-förmig neben dem Heimathaus liegen. Die FDP ist davon überzeugt, dass die Vereine in der Lage sind, sich mit den neuen örtlichen Gegebenheiten zu arrangieren.

Demokratie funktioniert dann am besten, wenn ALLE ehrlich und mit offenen Karten ihre Interessen vertreten. Auch vermeintliche “Bauernschläue” hat ihre natürlichen Grenzen ... und was vielleicht genauso wichtig ist und was die Bürgerinnen und Bürger auch wissen sollten: Politik ist nicht so dumm und so lenkbar, wie es sich einige vielleicht wünschen

 
Wolfgang Kraska, FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
 



Mein Schreiben an die letteraner Vereine vom 19.06.2006
parteilogoFreie Demokratische Partei
Ortsverband Coesfeld








                                                                                                                     19.06.2006
Franz Hullerum
Bahnhofsallee 20
48653 Coesfeld-Lette



               
Festplatz


Sehr geehrter Herr Hullerum,

im Namen der interessierten Vereine hatten Sie mit Schreiben vom 25. Mai dieses Jahres die Vertreter der Politik zur Besichtigung der Örtlichkeiten am Heimathaus eingeladen. Bitte erlauben Sie mir daher die Bitte, dieses Schreiben auch den anderen beteiligten Vereinen Ihres schönen Dorfes zugänglich zu machen.

Zur Verdeutlichung der Problematik hatten Sie anlässlich der Besichtigung die Flächen der beiden Festplatzvarianten abgesteckt. In der Tat erwies sich die abgesteckte Fläche der Variante “B” (Festplatz “um das Heimathaus herum”) im Verhältnis zu der Fläche der Variante “D” (Festplatz “entlang der Bahnhofsallee”) als deutlich kleiner. Auf meine Nachfrage gegenüber verschiedenen anwesenden Vereinsvertretern wurde mir ausdrücklich versichert, dass die abgesteckten Flächen der geplanten Originalgröße der jeweiligen Festplatzvariante entsprechen.

Auf der Sitzung des Bezirksausschusses am 07. Juni war es den Vertretern der Stadtverwaltung möglich, ein Bild an die Wand zu projizieren, dass einen Vergleich der beiden Festplatzvarianten mit der jetzigen Bebauung erlaubt. Bei diesem Vergleich hat sich herausgestellt, dass Sie die Fläche der Variante “B” deutlich zu klein abgesteckt hatten. Insbesondere in west-östlicher Richtung stellten Sie den Platz um mindestens 20 Meter (!) zu kurz dar.

In Ihrem Bemühen, einen Ihren Bedürfnissen angemessenen Festplatz zu erhalten, haben Sie die volle Unterstützung der FDP. Allerdings sind wir nunmehr zu der Überzeugung gelangt, dass auch die Variante “B” diesen Ansprüchen genügt.

Erlauben Sie mir noch den persönlichen Hinweis, dass ich durch Ihren Vortrag auf Ihrem Ortstermin mehr als irritiert bin. Ihrem Ansinnen, die Variante “D” durchzusetzen, haben Sie mit der falschen Darstellung der Festplatzgrößen keinen Gefallen getan.

Mit freundlichen Grüßen


Wolfgang Kraska
(Ortsvorsitzender)