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"Im Eichengrund" ohne Eichen? 
(Juni 2006)
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

in 16 gleichlautenden Schreiben hatten Anlieger des Straßenzuges “Im Eichenzug” die Situation betreffs ihrer Straßenbäume angesprochen. “Vor 30 Jahren wurden in unserer Straße junge Eichen angepflanzt,” so die Anlieger. “Damals hatte niemand bedacht, daß diese Bäume einmal so groß werden und somit Schäden sowie weitere Nachteile mit sich bringen können.” Konkret benannten sie
  • angebobene Bordsteinkanten
  • unebene Bürgersteige
  • Beschädigungen auf den Grundstücken durch den Wuchs der Wurzeln
  • Beeinträchtigung des Regenwasserabflusses
  • Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen Schneeräumung
  • drohende Beschädigungen an der Kanalisation und den Häusern
  • übermäßiges Herbstlaub, das die vorhandenen Biotonnen überfordert
  • sehr starke Beschattung der Häuser.
Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen vom 21. Juni hatte diese Thematik auf der Tagesordnung. Die Stadtverwaltung hält eine generelle Sanierung des Straßenzuges für nicht realisierbar, da der Stadt die dafür notwendigen finanziellen Mittel fehlen. Statt dessen schlägt sie vor, die Eichen im Eichengrund “sukzessive” zu entfernen. Da sie eine ersatzlose Entfernung aus städtebaulicher und ökologischer Sicht nicht vertretbar hält, möchte sie die Eichen durch “Bäume zweiter Wuchsklasse” ersetzen. Die Auswahl der neuen Baumarten soll mit den Anliegern abgestimmt, die Gesamtzahl der Straßenbäume reduziert werden.

Bei einigen Ausschussmitgliedern stieß dieses Ansinnen auf wenig Verständnis. Sowohl seitens der Vertreterin der Grünen als auch aus den Reihen von Pro Coesfeld und SPD wurde befürchtet, dass dieses Beispiel auch in anderen Straßen Bürger auf den Gedanken bringen könnte, die Entfernung der Straßenbäume zu fordern, nur weil sie sich durch das Herbstlaub belästigt fühlten. “Wehret den Anfängen”, so ein Sprecher von Pro Coesfeld. Der Ausschuss ist sich jedoch darin einig, dass Bäume entfernt werden müssen, wenn die Verkehrssicherheit es erfordert.

Die Ausschussmehrheit vermutet zudem, dass auch in anderen Straßen die dortigen Straßenbäume ein Problem darstellen. Auch an anderen Stellen sind in der Vergangenheit ungeeignete Bäume gepflanzt worden, deren Wuchs nun Versorgungsleitungen, die Nachbarn oder gar die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Aus diesem Grund einigte sich der Ausschuss darauf, zunächst keinen Beschluss herbeizuführen, sondern die Thematik zu vertagen. Zunächst möge die Stadtverwaltung einen Beschlusstext vorbereiten, in dem generelle Regeln für die “richtige” Bepflanzung der Straßenzüge festgelegt werden sollen.

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