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Städtische Verkehrsplanung für 2006: Die jüngsten Beschlüsse
(Februar / März 2006)

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Sehr geehrte Damen und Herren,

auf seiner Sitzung vom 09. Februar 06 hat der Stadtrat den Verkehrsentwicklungsplan für Coesfeld beschlossen. Seine Festlegungen beziehen sich auf Prognosen, die die Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2020 im Blick haben.

In einer Prioritätenliste ist u.a. festgelegt, welche Maßnahmen zur Verkehrsplanung demnächst umgesetzt werden sollen. (Der Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen hatte diese Liste bereits im Vorgriff auf die Ratsentscheidung zum Verkehrsentwicklungsplan auf seiner Sitzung vom 25. Januar 2006 beschlossen).
  • Ganz oben in der Prioritätenliste<> steht die Sperrung der nordwestlichen Innenstadt. Mit dieser Maßnahme wird der starke Durchgangsverkehr durch  den Basteiring und seine Nachbarstraßen unterbunden. Doch die Sperrung ist auch im Zusammenhang mit der prognostizierten Verkehrsentwicklung für ganz Coesfeld zu sehen. Würde weiterhin der Verkehr auf dem Basteiring fließen, wäre über kurz oder lang die Leistungsfähigkeit des Gerichtsrings und speziell des Kreuzungsbereichs mit Borkener Straße und Süringstraße in Frage gestellt. Die Sperrmaßnahmen sollen bis Dezember 2006 umgesetzt sein. Vorher ist beabsichtigt, eine detaillierte Entwurfplanung zu erstellen und mit den Bürgern abzustimmen.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt der Prioritätenliste ist der Ausbau der Ladestraße (vom Bahnhof parallel zu den Gleisen bis zur Dülmener Straße in Höhe der Grimpingstraße). Diese Maßnahme steht ebenfalls im Zusammenhang mit der prognostizierten Verkehrsentwicklung auf dem Gerichtsring, aber auch mit der künftigen Leistungsfähigkeit von Bahnhofstraße und Dülmener Straße. Schon in naher Zukunft ist der Ausbau notwendig, da die Planungen zum Postareal und zum Bahnhofsquartier neue Verkehrsströme nach sich ziehen werden.. Der Ausbau der Ladestraße soll bis Dezember 2007 erfolgt sein. Auch hier ist beabsichtigt, zuvor eine detaillierte Entwurfplanung vorzulegen.
  • Weitere Straßenausbau- und -umbauplanungen für das Jahr 2006 sind u.a. für den Steveder Weg, Philosophenweg und für den Bau von Geh- und Radwegen am Kalksbecker Weg vorgesehen. Die notwendigen finanziellen Mittel sind im Haushalt für das Jahr 2006 bereitgestellt.
  • Weitere Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplanes (z.B. der Ausbau der Radwege an der Dülmener Straße) sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden, sofern die Stadt über die notwendigen finanziellen Möglichkeiten verfügt. Dazu gehört auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt Lette, dessen Wichtigkeit im Zuge der mittelfristigen Finanzplanung erneut diskutiert werden muss.
  • Schließlich soll ein Ingenieursbüro ermitteln, inwieweit ein Eisenbahnhaltepunkt in Höhe des Schulzentrums machbar ist und welche Kosten im Zuge einer solchen Maßnahme entstehen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen ebenfalls bis Dezember 2006 vorliegen.

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat



Freie Fahrt auf freien Straßen? -
Liberale Verkehrspolitik für Coesfeld

(März 2006)


Sehr geehrte Damen und Herren,

“Freiheit” ist für einen liberal denkenden Menschen ein sehr hohes Gut. “Freiheit” bedeutet natürlich auch, mit seinem Auto möglichst ungehindert überall hinfahren zu können.

Doch die Freiheit des einen kann nur soweit gehen, wie dadurch die Freiheitsrechte anderer nicht eingeengt werden. Kraftfahrzeuge erzeugen Lärm, Erschütterungen und Abgase. Dem Wunsch des Autofahrers nach “freier Fahrt” steht also das Recht des Anwohners gegenüber, der nicht über Gebühr von Lärm und Abgasen belästigt werden möchte.

Was ist also zu tun, wenn in einem Wohngebiet die Verkehrsbelastung Überhand nimmt? Hier hat die Stadt die Aufgabe, regelnd einzugreifen. Einerseits muss der Verkehr unserer Stadt reibungslos fließen. Dafür brauchen wir leistungsfähige Hauptverkehrsstraßen. Aber andererseits müssen unsere Wohnstraßen möglichst ruhig und lebenswert sein. Durchgangsverkehr hat dort nichts zu suchen.

Die FDP begrüßt ausdrücklich, dass im Zuge des neuen Verkehrsentwicklungsplans der Durchgangsverkehr über Basteiring etc. wirkungsvoll unterbunden wird. Doch gleichzeitig sind auch auf der Hengtestraße Maßnahmen erforderlich, um hier den “Schleichverkehr” sofort zu unterbinden. Es lässt sich schon jetzt an fünf Fingern abzählen, dass mit einer Sperrung des Basteirings der Durchgangsverkehr auf der Hengtestraße erheblich zunehmen wird!

Doch wer sind die Menschen, die für den starken Durchgangsverkehr in den Wohngebieten sorgen? Seien wir ehrlich: Es sind keine Fremden! Ein Auswärtiger würde gar nicht auf die Idee kommen, sich durch Wetmarstraße, Seminarstraße oder Hengtestraße hindurchzuschlängeln. Er würde gleich den einfachen, wenn auch etwas weiteren Weg über den gut ausgebauten Ring nehmen.

Dabei ist der "kürzere" Weg mitten durch die Wohnstraßen  nicht unbedingt der schnellere. Wer z.B. von der Holtwicker Straße mit dem Auto zum Bahnhof fahren möchte, benötigt über den Basteiring  etwa zwei Kilometer. Würde er die weiteste (!) Variante - über den Konrad-Adenauer-Ring - wählen, müsste er etwa vier Kilometer zurücklegen. Doch: Über den Ring fährt es sich zügig, so dass die längere Autofahrt kaum länger dauern dürfte als über die engen Innenstadtstraßen.

Somit sind es Einheimische und Ortskundige (mit anderen Worten: die “Nachbarn von etwas weiter weg”), die uns den starken Verkehr vor der Haustüre bescheren. Bei ihnen - und damit letztlich auch bei uns selbst! - müssen wir um Rücksicht und um Verständnis werben. Indem jeder von uns bereit ist, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, können wir die Wohnqualität in unserer Stadt verbessern!

Mit freundlichen Grüßen


Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat                      



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