Schulbezirksgrenzen:
Neuer Einzugsbereich für Maria-Frieden-Schule
(Oktober 2005)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Gleich in mehreren Tagesordnungspunkten hatte sich der
städtische Schulausschuss mit dem Thema
"Schulbezirksgrenzen" zu befassen:
Zunächst sollte die Schulbezirksgrenze
zwischen der Lambertischule und der Maria-Frieden-Schule neu
festgelegt werden. Die Verwaltung hatte einen Vorschlag erarbeitet,
nachdem ein Bereich des ehemaligen Bezirks der Jakobischule als
sogenanntes "Überschneidungsgebiet" zwischen beiden Schulen
eingerichtet wird. Die Eltern von Grundschulkondern, die in diesem
Überschneidungsgebiet wohnen, hätten folglich die
Wahlmöglichkeit, ihr Kind an der Lamberti- oder an der
Maria-Frieden-Schule anzumelden.
CDU, FDP und Grünen
ging dieser Vorschlag nicht weit genug. Nach ihren Vorstellungen sollte
der gesamte ehemalige Schulbezirk der Jakobischule als
Überschneidungsgebiet ausgewiesen werden, damit alle dortigen
Eltern die Wahlmöglichkeit hätten.
SPD und ProCoesfeld lehnten
ein Überschneidungsgebiet kategorisch ab. Mit ihren Stimmen
beschloss der Schulausschuss, den gesamten ehemaligen Schulbezirk der
Jakobischule südlich der Bahnhofstraße dem Bezirk der
Maria-Frieden-Schule zuzuordnen. Ihr
Hauptargument: Angesichts der zukünftig sinkenden Kinderzahlen
könne nur auf diesem Wege sichergestellt werden, dass die
Maria-Frieden-Schule ihre Dreizügigkeit behält.
Die Haltung der FDP zu dieser Entscheidung:
Sicherlich kann man ProCoesfeld und SPD den guten Willen nicht
absprechen. Mit ihrer
Entscheidung, den gesamten Schulbezirk der ehemaligen Jakobischule der
Maria-Frieden-Schule zuzuschlagen, möchten sie sicherstellen, dass
es dort auch in Zukunft einen dreizügigen Schulbetrieb gibt.
Tatsächlich ist es ja so: Laut den jüngsten Prognosen werden
die Kinderzahlen rapide abnehmen.
Doch ist diese Entscheidung die richtige Entscheidung?
Die Konsequenzen dieses Beschlusses zeigen erstmals deutlich, wie
fragwürdig und undemokratisch die starre Festlegung von
Schulbezirken ist. In der Praxis wird dieser Beschlus nämlich
folgendes bedeuten:
- Kinder in Norden des neuen Schulbezirks, die nur
wenige hundert Meter von der Lambertischule entfernt wohnen, werden
dort nicht angemeldet werden können.
- Statt dessen werden die Eltern ihre Kinder zur
Maria-Frieden-Schule schicken müssen. Die Kinder werden dann einen
Schulweg von zwei Kilometern und mehr haben.
Besser wäre es, wenn die Eltern selbst entscheiden könnten,
an welcher Grundschule sie ihr Kind anmelden. Nicht die
bürokratische Festlegung einer Schulbezirksgrenze, mit der die
Stadt die Auslastung einer bestimmten Schule sichern will, darf im
Vordergrund stehen, sondern der Elternwille und das Kindeswohl. Die FDP
ist davon überzeugt, dass die Eltern selbst in der Lage sind, die
beste Entscheidung für ihr Kind zu treffen.
Hätte die Maria-Frieden-Schule einen unüberwindlichen
Nachteil, könnten Eltern die Schule frei wählen?
Die FDP meint: Nein!
Die Maria-Frieden-Schule steht - wie alle anderen Grundschulen auch -
vor der Aufgabe, ein eigenes Schulprofil zu entwickeln. Sie muss mit
einer guten Leistung und einem interessanten und zeitgemäßen
Bildungs- und Betreuungsangebot auf sich aufmerksam machen. So
wäre sie aufgrund ihrer Lage und personellen Ausstattung gut
imstande, ihr Sportangebot zu betonen und sich als "sportbetonte Schule
/ bewegungsfreundliche Schule" den Eltern anzubieten.
Mit einem guten Profil und ihren engagierten Kollegium würde die
Maria-Frieden-Schule sicherlich in der Lage sein, auch aus eigener
Kraft die Dreizügigkeit zu erhalten - indem sie möglichst
viele Eltern von sich überzeugt!
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In zwei weiteren Anträgen wollte Bündnis
90 / Die Grünen die Grundschulthematik aufgreifen:
Zunächst wollte Bündnis 90 / Die Grünen ein Überschneidungsgebiet zwischen der
Maria-Frieden-Schule und der Kardinal-von-Galen-Schule Goxel
einrichten. Die stimmberechtigten Mitglieder des Schulauschusses (CDU,
SPD und ProCoesfeld) lehnten diesen Antrag einmütig ab. Eines der
Hauptargumente: Die Schule in Goxel wird erst zum 31.07.2009
aufgelöst. Da noch nicht feststeht, inwieweit die
Schulbezirksgrenzen dann noch existieren werden (die neue
Landesregierung hat angekündigt, sie 2008 aufzulösen!), sei
eine heutige Entscheidung in der gewünschten Richtung wenig
sinnvoll..
Ein weiterer Antrag von Bündnis 90 / die Grünen zur Weiterentwicklung und Bestandssicherung der
Grundschulen wurde von der Tagesordnung genommen, da kein
schriftlicher Antragstext vorlag.
Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
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