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Die Zukunft von Postareal und Bahnhofsviertel 
(April/Mai 2005)
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf der Bürgerversammlung vom 18. April 2005 stellten Stadtverwaltung und die ITG (Immobilien Treuhand Gesellschaft Düsseldorf) als künftiger Investor ihre Vorstellung von der künftigen Nutzung des Postareals und des unmitelbaren Bahnhofsviertels vor. Die geplanten Einkaufspassagen und Neuansiedlungen sind sehr groß dimensioniert und lassen sich durchaus mit einer Art "neuem Einkaufszentrum" neben den angestammten Einkaufsbereichen des Stadtzentrums vergleichen.
 
 

zwei grobe Skizzen: So sieht es jetzt um Post und Kupferpassage aus (vgl. oben) und so könnte es werden (vgl. unten)

Es ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht verständlich, wenn der Investor möglichst viel nutzbare Fläche schaffen will, um sie möglichst vielen potentiellen Interessenten anbieten zu können. 

Ein Investor, sofern er betriebswirtschaftlich seriös geplant hat, hat seinen Gewinn bereits erzielt, wenn nicht alle Objekte vermarktet sind. Was am Ende an nicht verpachteten bzw. verkauften Geschäftsflächen übrigbleibt, bliebe leer stehen bzw. würde zu sehr günstigen Konditionen (möglicherweise sogar deutlich "unter Wert") vermarktet - auch so macht der Investor noch "seinen Schnitt"! 

Für Coesfeld könnte eine solche Situation jedoch bedeuten, dass 

  • die Gewerbeflächen im Zentrumsbereich entwertet werden und 
  • Konkurrenten mit eigentlich geringerer Leistungsfähigkeit in einen Verdrängungswettbewerb mit dem übrigen Coesfelder Einzelhandelsgeschäfte treten.

 
So könnte es vor dem Bahnhof in Zukunft aussehen

Die Stadt muss dafür Sorge tragen, dass das Projekt nicht übermäßige Dimensionen erhält. Bereits jetzt bestehender Leerstand wie z.B. in Form des kleinen Tabakladens in der Kupferpassage, der schon seit vielen Monaten nicht mehr bewirtschaftet wird, darf nicht ignoriert werden.

Andererseits gibt es andere Stellen mit Handlungsbedarf wie z.B. in der Süringstraße mit einigen renovierungsbedürftigen bzw. nicht genutzten Gebäuden und Flächen, die aus der Gesamtbetrachtung nicht ausgeklammert werden sollten.

Schließlich bedarf das Parkplatzproblem einer nachhaltigen Lösung. Schon jetzt wird es zu Spitzenzeiten auf den innerstädtischen Parkplätzen merklich eng - die FDP hatte schon in ihrem Kommunalwahlkampf gefordert, das Parkplatzangebot zu verbessern!

Werden die Geschäftsflächen in der Kupferpassage und auf dem Postareal in dem geplanten Umfang ausgeweitet, müssen wir davon ausgehen, dass auch eine entsprechend höhere Zahl an PKW in die Innenstadt gezogen wird. Ob die geplante neue Tiefgarage mit ihren 220 Stellplätzen dafür ausreichen wird, ist zweifelhaft.

Von der verkehrlichen Anbindung und letztlich der Parkplatzfrage hängt jedoch ab, ob Coesfeld seine Attraktivität in der gewünschten Art steigern kann. Verstopfte Straßen und eine langwierige (und möglicherweise sogar erfolglose) Parkplatzsuche werden eher abschreckend wirken!

Mit freundlichen Grüßen
 

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat