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FDP für besseres Auswahlverfahren bei Schulanmeldungen
(April 2005)
 
Das wurde aus dem FDP-Antrag: 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Freitag, der 15. April 2005 war der Termin, an dem die Schülerinnen und Schüler ausgelost werden sollten, die statt dem Nepomucaneum das Heriburg-Gymnasium besuchen sollen. Der Hintergrund: Eine verhältnismäßig große Zahl an Bewerbern hatte sich am Nepomucenum angemeldet, während das andere Gymnasium deutlich weniger Anmeldezahlen verzeichnete.

Die FDP meint dazu: Der Eltern- und Schülerwille muss unbedingt geachtet werden! Aus diesem Grund sprach sie sich gegen das Losverfahren aus. Nach Ansicht der FDP hat das Nepumucenum genügend Kapazität, um auch vierzügig gefahren werden zu können. Somit besteht aus Sicht der FDP kein Grund, gegen den Elternwillen zu verstoßen und Schüler aus dem Nepomucenum herauszulosen.

Zudem sieht die FDP die Gefahr, dass der Schulstandort Coesfeld geschwächt wird. So ist dieses Mal zu beobachten, dass eine größere Anzahl von Kindern aus Gescher angemeldet wurden - Kinder, die auch z.B. in Stadtlohn ein Gymnasium besuchen könnten! "Diese Menschen nun einem unwürdigen Losverfahren zu unterziehen, könnte zur Folge haben, dass sich zukünftig weniger auswärtige Schüler in Coesfeld anmelden," so Wolfgang Kraska, Schulexperte der Coesfelder FDP. Vielmehr sollten wir in Coesfeld dafür sorgen, dass auch in Zukunft alle (!) Coesfelder Schulen attraktiv bleiben - auch für auswärtige Schülerinnen und Schüler!

Für die Zukunft wünscht sich die FDP ein Anmeldeverfahren, das von Anfang an den Elternwille und das Schülerinteresse viel stärker in den Mittelpunkt stellt.

Ein solches Verfahren könnte wie folgt aussehen:

  • Alle (!) weiterführenden Schulen in Coesfeld vergeben zukünftig im Rahmen ihrer Kapazitätsplanung feste Zusagen an ihre Bewerber.
  • Wenn die Kapazitätsplanung überschritten ist, richten die Schulen jeweils eine Warteliste ein bzw. sprechen eine "Aufnahme unter Vorbehalt" aus.
  • Schülerinnen und Schüler, die auf diesen Wartelisten stehen, haben dann zwei Möglichkeiten: a) Sie können auf einen freiwerdenden Platz nachrücken. b) Sie werden am Ende des Bewerbungsverfahrens aufgeteilt.
Wolfgang Kraska dazu: "Wir müssen von den Eltern - und beim Übergang in die Sekundarstufe II auch von den älteren Schülern - erwarten können, dass sie sich rechtzeitig mit den Möglichkeiten ihrer weiteren Ausbildung befassen und sich entsprechen verhalten." Für die Anmeldungen zu den Gymnasien heißt das: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!" Wer sich mit seinen Überlegungen länger Zeit lässt und sich später anmeldet, müsste sich dann damit abfinden, im Rahmen der verbleibenden Möglichkeiten einen Schulplatz zu erhalten.

In einem entsprechenden Brief hat sich die Coesfelder FDP an Bürgermeister Öhmann gewandt. Um das Anmeldeverfahren zu beraten und um auf eine Veränderung hinzuwirken, hat sie einen entsprechenden Antrag an den Schulausschuss gerichtet.
 

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
Das wurde aus dem FDP-Antrag zur Verbesserung des Anmeldeverfahrens:

Angesichts des Losverfahrens am Nepomucenum und dem Heriburg-Gymnasiums beriet der Schulausschußsitzung die Problematik - aber erst am 27. April 2005, also nach Abschluss des Losverfahrens.

An diesem Datum befürwortete der Schulausschuss schließlich mit den Stimmen von CDU, SPD und Pro Coesfeld ein Anmeldeverfahren mit "mehr Transparenz", "mehr Zusammenarbeit zwischen den Schulen" etc. - auf einen Nenner gebracht: Keine  konkrete Handlungsempfehlung für die Schulen; alles soll so bleiben, wie es ist.

Alternativen Herangehensweisen an das Auswahlverfahren - also z.B. die Einrichtung von Aufnahmelisten mit festen Zusagen, während nur die übrigen Anmeldungen auf die Schulen verteilt würden (= FDP-Vorschlag) - wurde schon seitens der Verwaltung eine  Absage erteilt. "Gesetzliche Vorgaben" würden dem im Wege stehen ...

Am Ende der Sitzung versuchte die FDP noch einmal einen Anlauf: Schließlich, so erläuterte Ausschussmitglied Wolfgang Kraska, trete am 01. August 2005 ein neues Schulgesetz in Kraft. Angesichts dieses neuen Gesetzes möge die Verwaltung wenigstens prüfen (!), ob ein anderes Auswahlverfahren möglich sei.

Doch die Ausschussmitglieder wollten es eigentlich gar nicht wissen - sogar dieser Prüfantrag wurde vom Schulausschuss abgelehnt - mit Stimmen von CDU, SPD und Pro Coesfeld.